
Liebauthal 46, das Haus in dem die Scherbaums, Feistls und Plails vor der Vertreibung wohnten
Josef Scherbaum, mein Vater, kam am 27.12.1925 als Sohn des Johann Scherbaum und der Margarethe Kunz in Liebauthal 56 zur
Welt. Er hatte einen älteren Bruder, Eduard, genannt ‚Edi’, der am
15.05.1923, ebenfalls in Liebauthal 56, geboren wurde. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges und der Flucht aus der Gefangenschaft kam mein Vater auf Umwegen wieder zu seiner Familie, denn so wie erzählt
wurde, durfte er nicht mehr in seine alte Heimat, dem Egerland, einreisen sondern musste auf direktem Wege in die damals für alle ungewisse Zukunft der ‚Exilheimat’ in die auch die Scherbaums und viele andere vertrieben wurden.
In Stammham/ Bayern lernte er meine am 9.April 1928 geborene Mutter kennen. Meine Eltern heirateten in Stammham am 26.November 1947.
Sehr bald wurden Günter und Gerti geboren. Die erste kleine Wohnung bestand aus einem einzigen Zimmer im damaligen Stammhamer Polizeirevier. Als dann die Arbeit knapp wurde, entschieden sich die Eltern nach Rheinland Pfalz auszuwandern, wo sie schließlich in Kell
ankamen. Kell am See, wie es heute heisst, sollte lange Jahre ihre, meine und die Heimat meiner Geschwister sein. Zuerst lebten Sie dort in
einer Wohnung der damaligen Hauptstr. 200, der alten Dorfschule.
Mein Vater verstarb am frühen Morgen des 10.Februar 1988 in Kell am See.
Meine Mutter am Morgen des 5. Oktober 2002, ebenfalls in Kell am See.
Meiner Nichte Manuela war es bestimmt beim Tode beider zugegen zu sein. Dies ist sicherlich für sie nicht einfach gewesen.
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